Die Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz
Die Wehrtechnische Studiensammlung in Koblenz ist eine der bedeutendsten technischen Sammlungen Deutschlands mit dem Schwerpunkt auf Wehrtechnik. Auf rund 7.200 m² Ausstellungsfläche werden etwa 2.500 Objekte gezeigt, darunter Panzer, Flugabwehr-, Artillerie- und sonstige militärtechnische Geräte — die Sammlung dokumentiert Entwicklungslinien, Konstruktionen und den technischen Wandel der Streitkräfte.
Die WTS wurde in den 1960er Jahren gegründet und ist seit den 1980er Jahren als öffentlich zugängliche Studiensammlung etabliert; sie gehört zum Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und arbeitet sowohl für dienstliche Ausbildungszwecke als auch in der politischen Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. Neben der Ausstellung verfügt sie über eine umfangreiche Fachbibliothek und dient als technisches Archiv.
Die Größe der Ausstellung ist tatsächlich beeindrucken und über mehre Stockwerke und Hallen aufgeteilt. Um sich alles anzusehen und zu lesen, sollte man Zeit mitbringen. Durch die Fülle der Exponate und die Informationen, die man an diesem Tag verarbeitet, lohnt sich tatsächlich auch noch ein zweiter Besuch immer wieder um alles umfänglich zu erleben.
Highlights aus der WTS Koblenz
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Exponat |
Epoche / Herkunft |
Warum besonders |
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24-cm-Kanone „K 3“ |
Deutsches Reich, Erster Weltkrieg |
Riesiges Geschütz mit enormer Reichweite (~39 km). Nur wenige erhalten; beeindruckend wegen Gewicht, Technik und Aufwand. |
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VT1-Panzer (Versuchsträger VT1-2) |
Bundesrepublik Deutschland, Kalter Krieg |
Experimenteller Panzer mit Doppelrohr-Bewaffnung; zeigt technische Wege, die nicht industrialisiert wurden. |
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Renault FT 17 Motor / Einheitsfahrgestell |
Frankreich, Erster Weltkrieg |
Einer der frühesten Kampfpanzer-Konstruktionen – Meilenstein der Panzerentwicklung. |
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Bouclier roulant (Kriechpanzer) |
Frankreich, 1. Weltkrieg |
Ein ungewöhnlicher Kleinstpanzer für eine Person – zeigt kreative Ansätze, wie man Truppen im Schützengraben schützen bzw. bewegen wollte. |
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Motor Jumo 004 der Me 262 |
Deutsches Reich, Zweiter Weltkrieg |
Erstes einsatzfähiges Strahltriebwerk; teil einer der ersten Düsenflugzeuge. Bedeutender Fortschritt in der Luftfahrttechnik. |
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MiG-21 |
UdSSR, Kalter Krieg |
Ikonisches Überschallkampfflugzeug – verdeutlicht Technik und Luftfahrtgeschichte des Ost-West-Konflikts. |
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Mirage III |
Frankreich, Mitte 20. Jh. |
Repräsentiert moderne Flugzeugtechnik, internationale Einflussnahme und technische Leistungsfähigkeit außerhalb Deutschlands. |
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Seehund U-Boot / Kleintauchboot „Seehund“ |
Deutsches Reich, Zweiter Weltkrieg |
Ein kleiner Unterwasser-Pionier – ungewöhnliches Fahrzeug, das U-Boottechnik in Miniaturform zeigt. |
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Luftabwehrraketen wie Nike Ajax / Nike Hercules |
USA / NATO, Kalter Krieg |
Frühformen der Boden-Luft-Raketenabwehr – technisch interessant wegen Führung, Leistung und Einsatzkonzept. |
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Einsatz-Uniformen, Helme, Ausrüstung (verschiedene Epochen) |
19./20./21. Jahrhundert |
Diese Exponate zeigen den Wandel in Material, Schutz, Ergonomie und Design – enger Bezug zur Lebenswirklichkeit von Soldaten. |
Besucher finden die Sammlung in der ehemaligen Langemarck-Kaserne (Adresse: Mayener Straße 85–87, Koblenz). Die WTS ist öffentlich zugänglich und hat in der Regel täglich geöffnet (09:30–16:30 Uhr); der Eintrittspreis liegt bei wenigen Euro, Bundeswehrangehörige mit Dienstausweis sowie Kinder unter 10 Jahren besuchen häufig kostenfrei. Bitte prüfe vor einem Besuch aktuelle Öffnungszeiten oder kurzfristige Änderungen online. Beachte, dass du für den Besuch einen aktuellen Personalausweis benötigst und diesen vorlegen musst.
Nach vorübergehender Schließung (z. B. in der Corona-Zeit) ist der Ausstellungsbereich wieder geöffnet; in den letzten Jahren gab es Diskussionen über Standort, Finanzierung und Zukunftskonzept der Sammlung, die aber den Fortbestand der WTS in Koblenz sichern sollen. Die Sammlung wird außerdem von einem Förderverein unterstützt, der Führungen und Öffentlichkeitsarbeit organisiert.
Was ich dir noch empfehle
Festung Ehrenbreitstein
Die preußische Festung oberhalb von Koblenz wurde zwischen 1817-1828 erbaut und war Teil des großen Festungssystems "Festung Koblenz". Heute sind dort mehrere Museen untergebracht und man hat einen tollen Blick über Rhein und Mosel (Deutsches Eck).
Ehrenmal des Deutschen Heeres
Befindet sich auf dem Gelände der Festung Ehrenbreitstein. Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege und inzwischen auch für Bundeswehrangehörige, die im Dienst ums Leben kamen.
Fort Rheineck (Werk Nöllenkopf)
Teil der alten preußischen Festungswerke, vorgelagertes Fort zur Festung Ehrenbreitstein. Heute ist von dem Fort nicht mehr viel übrig, aber die Reste und die Geschichte sind spannend für Diejenigen, die sich für Festungstechnik und Befestigungsanlagen interessieren.
Festungsstadt Koblenz / Festungspark
Koblenz war eine der größten Garnisonsstädte Deutschlands, und das alte Festungssystem (Bahnbefestigung, Feste, Schanzen, Forts) prägte Stadt und Umgebung stark. An manchen Stellen sind noch Reste dieser Befestigung sichtbar und manches wird als Freifläche oder Park erhalten.
Martin-Gropius-Bau (Ehemaliges Garnisonslazarett Ehrenbreitstein)
Historisch relevant: Ehemaliges Lazarett der preußischen Garnison in Ehrenbreitstein, mit Nutzung auch im zweiten Weltkrieg. Die Architektur, der Zweck und wie sich die Nutzung über die Jahre geändert hat machen diesen Platz interessant.
Lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Falls du noch interessante Fakten zu der Studiensammlung hast oder Sehenswürdigkeiten in der nahen Umgebung - kommentiere einfach unter diesem Post.
Info & Anreise:
📍 Standort: Mayener Straße 85–87, Koblenz
🕘 Öffnungszeiten: 09:30 – 16:30 Uhr
💶 Eintritt: wenige Euro, Kinder oft frei (WICHTIG: Gültiger Personalausweis für Einlass)
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