Prag - Zwischen Militaria, Kultur und königlichem Bier
Reisebericht: Ein Wochenende in Prag
Freitag – Ankunft in der goldenen Stadt
Schon beim Einrollen in Prag spürte ich wieder dieses besondere Flair, das nur wenige Städte in Europa besitzen: eine Mischung aus Geschichte, Melancholie und lebendigem Treiben. Als Verkäufer auf der Militaria-Börse an der Pferderennbahn war ich mit einem klaren Ziel angereist – doch Prag macht es einem schwer, nicht sofort in die Stadt einzutauchen.


Nach dem Einchecken im Hotel ließ ich meinen Koffer stehen und machte mich gleich auf den Weg zu einem meiner liebsten Orte: dem U Zlatého Tygra – dem „Goldenen Tiger“. Wer Prag kennt, weiß: Hier sitzt man nicht einfach nur auf ein Bier. Man taucht in eine jahrzehntelange Tradition ein. Das Pilsener kam frisch, kräftig und in perfektem Zustand. Die Gespräche am Tisch drehten sich – wie so oft unter Sammlern – um Fundstücke, Geschichten und Kuriositäten, die an vergangenen Börsen aufgetaucht waren und natürlich die guten alten Zeiten. Der Abend endete unkompliziert und herzlich, ganz wie es der Tiger eben vorgibt.


Samstag – Börsentag, Stadtbummel und Genuss
Der Samstag begann früh. Die Militaria-Börse auf der Pferderennbahn ist jedes Mal ein Erlebnis: Händler, Sammler, Kenner und Neugierige, die sich durch Reihen von Orden, Ausrüstungsteilen, Uniformfragmenten und spannenden Zeitzeugen bewegen. Als Verkäufer spürt man die Atmosphäre besonders – den Moment, in dem jemand ein Stück entdeckt, das er schon lange sucht, oder das begeisterte Gespräch unter Experten, die sich über die Geschichte eines Fundes austauschen. Die Börse war wie immer belebt und mein Stand gut besucht; es gab viele interessante Gespräche, und auch ich konnte zwei schöne Stücke für meine eigene Sammlung ergattern.


Nach dem geschäftigen Vormittag brauchte ich eine Verschnaufpause. Also zurück ins Hotel, kurz ausruhen, bevor es wieder hinaus in die Stadt ging. Ein Spaziergang durch die Altstadt, vorbei am Altstädter Ring, hinein in kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster und Hausfassaden, die Geschichten aus Jahrhunderten erzählen. Wer Militaria sammelt, liebt Geschichte – und in Prag kann man sie auf Schritt und Tritt fühlen.
Am Abend dann das kulinarische Highlight: Essen im „Divinis“. Italienische Küche auf hohem Niveau, begleitet von einem Glas Wein, der den ganzen Tag schlagartig weicher erscheinen ließ. Die Eindrücke der Börse setzten sich, doch der Abend war noch nicht vorbei.
Nächste Station: ein Cocktail in der Týnská Bar & Books. Tiefrote Ledersessel, gedämpftes Licht, elegante Atmosphäre – ein Ort, der perfekt ist, um über Sammlerstücke, Reisen und die kleinen Glücksmomente eines Tages zu philosophieren. Mein Strawberry Snowman war hervorragend gemixt.
Und weil ein solcher Abend in Prag selten ohne Bier endet, führte der Weg anschließend noch in den Goldenen Elefanten. Ein bodenständiger, gemütlicher Ort, der das Flair der Stadt noch einmal auf den Punkt bringt.
Fazit – Prag, Kultur & Sammelleidenschaft
Dieses Wochenende vereinte alles, was eine Reise für Militaria-Sammler und kulturbegeisterte Menschen besonders macht: spannende Funde und Gespräche auf der Börse, traditionsreiche Wirtshäuser, moderne Gastronomie, und die unerschöpfliche historische Tiefe dieser Stadt. Prag ist eben kein Ziel, das man nur ansteuert – man erlebt es. Und genau deshalb komme ich immer wieder.

Info & Anreise:
- 📍 Ort: Divinis - Týnská 1053/21, 110 00 Prag 1
- 📍 Ort: Týnská Bar & Books - Týnská 1053/19 Prag 1
- 📍 Ort: U Zlatého Tygra - Husova 17 110 00 Prag 1




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